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Samstag, 22. Oktober 2011

Hier noch mal was zum Thema Kindermund


Bohrende Fragen


Maamaa!! Mamma!! Der blöde Rico hat gesagt, ich wurde gar nicht gedownloadet, sondern du hast mich gebohrt! Stimmt das!!
Zinggggg …! Jeder, der Kinder in diesem süßen Alter bei sich hatte, kennt diese oder eine ähnliche Situation. Irgendwann kommt sie, die Frage aller Fragen. Und unsere Mama war auch keineswegs unvorbereitet. Sie wusste genau, dass solche grundlegenden Erkenntnisse immer von den Mamas abgefragt werden. Sollte die Frage nach der Herkunft der Kinder, denn genau darum geht es ja dabei, einmal bei Papa landen, dann werden die Kleinen mit einem gutväterlichen: „Frag das mal die Mama Schatz. Die kennt sich mit solchen Sachen besser aus!“ weiter verwiesen.
Wie gesagt, unsere Mama war eigentlich ganz gut vorbereitet. In ihrem Nachtschrank lagen die Bücher mit den Blümchen, den Bienen und Schmetterlingen und natürlich noch der Bestseller: „Bei uns auf dem Bauernhof“.
Aber zwischen der passenden Fachliteratur zu diesem Thema und dem Eingang des Kindergartens, vor dem sie Marie jetzt abholte, lagen noch fast 20 Minuten Weg. Also konnte die Taktik nur heißen: Vertrösten, bis später!
„Ach Mariechen, das können wir doch später zu Hause besprechen. Erzähl mal, was ihr heut so gemacht habt.“
Das Mariechen setzte einen Fuß nach vorn, stemmte die Hände in die Hüften und setzte einen Blick auf, bei dem Mama genau wusste: „Vergiss es, ganz schnell!“
Da half nur, sich dem Thema zu stellen. Dieser dämliche Rico, konnte einem aber auch alles vermasseln. Typisch Mann! Sie hatte zwar auch so ein Exemplar dieser Gattung zu Haus auf dem Sofa sitzen, und war deshalb durchaus nicht unerfahren mit deren Macken. Dass allerdings der geschlechtsspezifische Schwachsinn dieser Spezies schon in so jungen Jahren so deutlich zum Ausdruck kommt, war ihr dann doch neu.
Also, ran an den Speck. Sie überlegte noch kurz, mit welchem Gleichnis sie das anfangen sollte. Bienchen und Schweinchen schieden im Moment erst mal aus. Aber Marie hatte ihr ja mit der „Download-Theorie“ eine Steilvorlage gegeben. Warum sollte man der Computer-Generation nicht auf dieser Ebene begegnen!?
„Ja weißt du Schatz, das ist so.“ Marie schaute erwartungsvoll nach oben. 
„Die Mamas haben hier im Bauch so eine Art Speicher.“
„Flash oder Festplatte?“ krähte Marie zurück.
Oh je, jetzt kamen auch noch die Fachfragen.
„Also das ist mehr so eine Festplatte. Da sind schon einige Daten drauf. Aber die fehlenden Dateien sind noch beim Papa. Wenn dann aber alle Daten zusammen sind, werden es immer mehr. Und wenn es so viele sind, dass ein richtiges Mariechen daraus werden kann, ist nicht genug Platz auf der Festplatte und das Mariechen kommt raus.“
Gerade wollte Mama beschreiben, wie das mit dem Rauskommen vonstatten geht, auf diesem Gebiet fühlte sie sich relativ sicher; schoss Marie mit einer Frage vor, die auch diese Pläne zunichte machten.
„Aber wie kommen denn die Daten vom Papa auf deine Festplatte?“
Genau das hatte Mama befürchtet. Die heikelste Angelegenheit musste auch noch ohne Aufklärungsliteratur bewältigt werden.
„Na ja, der Papa, der hat da so eine Art USB-Stick. Den muss er anstecken und dann fließen die Daten.“
Mamas Blick wird mit einem Mal ganz verträumt:
„Und früher hatte er noch das schön langsame USB 1.1“.
Und dann plötzlich ganz ernst:
„Heute bei dem 3.0 dauert das Ganze ja nicht einmal mehr eine Minute!“
Mariechen war immer noch neugierig:
„Muss der Papa da nicht aufpassen, dass er keinen Virus bekommt?“
Mama streckt sich resolut:
„Ja, ja, da muss der Papa schon aufpassen, dass er sich nicht irgendwo einen Virus holt!“

Der Rest des Weges verging dann in einer intensiven Diskussion darüber, ob das Ganze nicht besser per W-Lan oder Bluetooth erledigt werden sollte.

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